Duden Kor­rek­tor 5.0: End­lich kor­rekt schreiben!

End­lich gibt es mit dem Duden Kor­rek­tor eine rich­tig gute Recht­schreib­prü­fung. „Recht­schrei­bung? Es schreibt doch sowie­so jeder, wie er will“, bekommt man oft genug zu hören. Doch in den letz­ten Jah­ren sind vie­le Men­schen sprach­be­wuss­ter gewor­den, wie die Ver­kaufs- und Besu­cher­zah­len von Büchern und Ver­an­stal­tun­gen des Spie­gel-Kolum­nis­ten Bas­ti­an Sick („Der Dativ ist dem Geni­tiv sein Tod“) zei­gen. Nach­dem das Hick­hack um die Reform der deut­schen Recht­schrei­bung vor­bei ist, weiß man, wor­an man sich hal­ten kann.

Die Wör­ter­buch­ver­la­ge haben ihre Nach­schla­ge­wer­ke nach der Reform aus­ge­rich­tet, aber was macht man am PC? Ein rei­nes Wör­ter­buch greift da eigent­lich zu kurz. Oft genug weiß man ja auch gar nicht, dass man etwas falsch schreibt. Word als Text­ver­ar­bei­tung hat zwar eine ein­ge­bau­te Recht­schreib­prü­fung. Doch die lässt sehr zu wün­schen übrig: Es gibt zu vie­le Fehl­alar­me, und vie­le tat­säch­li­che Feh­ler wer­den nicht erkannt. In der Alter­na­ti­ve Open­Of­fice sieht es eher noch schlech­ter aus, hier gibt es nicht ein­mal eine Grammatikprüfung.

Sei­ne Feh­ler­ge­nau­ig­keit macht ihn so wertvoll

Die Lösung heißt „Duden Kor­rek­tor“, und das nicht, weil ich für Duden arbei­te, son­dern weil ich ihn wirk­lich tag­täg­lich nut­ze, und zwar mit Erfolg. Jeder län­ge­re Text, den ich in Word schrei­be (auch die­ser hier), wird zumin­dest auf Recht­schrei­bung geprüft, und meist auch auf Gram­ma­tik. Dabei läuft die Recht­schreib­prü­fung spä­tes­tens seit der Ver­si­on 3.5 bei mir so schnell, sta­bil und pro­blem­los, dass ich sie nicht mehr mis­sen möchte.

Was den Kor­rek­tur­hel­fer so wert­voll macht, ist sei­ne Feh­ler­ge­nau­ig­keit: Schon in der Stan­dard­ein­stel­lung (mit ein­ge­schal­te­ter Hintergrundprüfung=Rechtschreibprüfung) erkennt der Kor­rek­tor extrem vie­le Feh­ler: nicht nur Tipp­feh­ler, son­dern auch feh­ler­haf­te Abkür­zun­gen (wie MWSt statt MwSt.), dop­pel­te Leer­zei­chen und vie­les mehr. Klickt man nach dem Erstel­len des Tex­tes zusätz­lich auf „Kor­rek­tur star­ten“, wird über ein Dia­log­feld auch zusätz­lich die Gram­ma­tik und der Stil über­prüft. Dabei erkennt der Kor­rek­tor auch feh­ler­haf­te Beu­gun­gen von Wör­tern, oder wenn das Geschlecht von Arti­kel und Sub­stan­tiv (z. B. „eine klei­nes Haus“) nicht übereinstimmt.

Kom­ple­xe com­pu­ter­lin­gu­is­ti­sche Ver­fah­ren im Hintergrund
Natür­lich hat eine sol­che Soft­ware Gren­zen, die dar­in lie­gen, dass ein Com­pu­ter nur nach Regeln arbei­ten kann. Die Soft­ware ver­sucht, die gram­ma­ti­sche Struk­tur von Sät­zen zu erken­nen und so die Funk­ti­on eines Wor­tes zu erken­nen. Nicht immer ist es mög­lich, die Funk­ti­on eines Wor­tes ein­deu­tig zu erken­nen, da Spra­che für eine Maschi­ne oft zu mehr­deu­tig ist. Für eine ein­fa­che Recht­schreib­prü­fung ist es bei­spiels­wei­se nicht mög­lich zu erken­nen, wel­che Funk­ti­on „weiß“ in „Wir weiß es nicht.“ hat. Ist es die Far­be „weiß“ oder eine Form von „wis­sen“?

Die Soft­ware dage­gen erkennt, dass es sich hier um ein Verb han­delt, und sieht in der Kom­bi­na­ti­on mit „wir“, dass hier „weiß“ nicht zu „wir“ passt, also die fal­sche Form des Verbs oder das fal­sche Pro­no­men gewählt wur­de. Er erkennt natür­lich nicht, wor­in sich der Ver­fas­ser geirrt hat, also ob er schrei­ben woll­te „wir wis­sen es nicht“ oder „ich/er/sie/es weiß es nicht“. Intel­li­gent ist aber bereits die rei­ne Rechtschreibprüfung.

Die ers­ten Pro­gram­me (und die ein­fa­chen funk­tio­nie­ren immer noch so) haben ein­fach die geschrie­be­nen Wör­ter mit einem inter­nen Wör­ter­buch ver­gli­chen und einen Feh­ler moniert, wenn das Wort oder eine Wort­form nicht in der Lis­te war. Das bedeu­tet aber, dass alle For­men z. B. von „wis­sen“ wie „weiß“, „weißt“, „wis­se“ im Wör­ter­buch ent­hal­ten sein müs­sen, eben­so die ver­schie­de­nen Groß- und Klein­schrei­bun­gen für das Verb „wis­sen“ und das Sub­stan­tiv „Wis­sen“.

Hier erkennt man auch, dass eine ein­fa­che Recht­schreib­prü­fung bereits mit der Erken­nung der rich­ti­gen Groß- und Klein­schrei­bung über­for­dert ist, da sowohl „Wis­sen“ und „wis­sen“ kor­rek­te Wör­ter sind, aber unter­schied­lich ver­wen­det wer­den. Nimmt man noch zusam­men­ge­setz­te Wör­ter hin­zu, wie „Geburts­tag“ oder gar „Geburts­tags­tor­te“ oder die Unge­tü­me wie „Donau­dampf­schiff­fahrts- …“, wird klar, dass das Wör­ter­buch so groß wäre, dass das Durch­su­chen selbst bei leis­tungs­fä­hi­gen Com­pu­tern sehr lan­ge dauert.

Auch aus die­ser Über­le­gung her­aus ist man dazu über­ge­gan­gen, Wör­ter­bü­cher mit ein­ge­bau­ten Regeln zu kom­bi­nie­ren. Die Soft­ware erkennt bei­spiels­wei­se bei „weiß“, dass dies eine der gül­ti­gen For­men von „wis­sen“ ist, oder dass „Stamm­baum“ aus den bei­den kor­rek­ten Wör­tern „Stamm“ und „Baum“ zusam­men­ge­setzt ist und zudem die Zusam­men­set­zung rich­tig gebil­det ist, denn es heißt ja nicht „Stamms­baum“ oder „Hundku­chen“, son­dern „Stamm­baum“ und „Hun­de­ku­chen“.

Bis­her ging es aber noch um rei­ne Mor­pho­lo­gie- (Wort­stamm-) und Beu­gungs­re­geln. Schwie­ri­ger wird es schon bei gan­zen Sät­zen: Eine Satz­kon­struk­ti­on zu erken­nen, ist schon sehr kom­pli­ziert, und hier bringt eine gute Gram­ma­tik­prü­fung com­pu­ter­lin­gu­is­ti­sche Höchst­leis­tun­gen. Schon allein die Wort­stel­lung ist im Deut­schen sehr varia­bel, da sie je nach Beto­nung: „Ich will nur reden mit dir“ ist eben­so kor­rekt wie „Ich will nur mit dir reden“ oder „Reden will ich nur mit dir“. Bei mehr­glied­ri­gen Sät­zen wie Rela­tiv­sät­zen wird es weit­aus kom­pli­zier­ter. Der „Duden Kor­rek­tor“ aber erkennt in der Regel, ob ein „das“ hin­ter einem Kom­ma mit „ss“ oder ein­fa­chem „s“ geschrie­ben wer­den muss.

Viel­fäl­ti­ge Einsatzmöglichkeiten
Den „Duden Kor­rek­tor“ gibt es in einer gan­zen Rei­he von Ver­sio­nen: für Micro­soft Office, für Open­Of­fice und Star­Of­fice und für Satz­pro­gram­me wie Ado­be InDe­sign und Frame­Ma­ker, und seit eini­gen Tagen gar für Black­Ber­ry-Han­dys. Der Preis ist mit 19,95 Euro für MS Office und OpenOffice/StarOffice sehr mode­rat. Für MS Office gibts dar­über hin­aus auch eine PLUS-Ver­si­on mit zusätz­li­chen Funk­tio­nen wie der Sta­pel­ver­ar­bei­tung von Doku­men­ten und der Feh­ler­sta­tis­tik, die dabei hel­fen soll, sei­ne eige­nen Schwä­chen in Recht­schrei­bung und Gram­ma­tik zu erken­nen, und nicht zuletzt vier digi­ta­len Wör­ter­bü­chern (die Stan­dard­ver­si­on hat nur eines), damit man sich vor dem und beim Schrei­ben schlau­er machen kann.

Sys­tem­vor­aus­set­zun­gen für Micro­soft Office (Stan­dard und PLUS)

  • Micro­soft Win­dows 2000 (ab SP2)/ XP/Vista (32-Bit-Ver­si­on)
  • Micro­soft Office 2000/XP/2003/2007 oder Works 9.0
  • min­des­tens 550 MB frei­er Fest­plat­ten­spei­cher­platz (Stan­dard)
  • min­des­tens 750 MB frei­er Fest­plat­ten­spei­cher­platz (PLUS / PLUS-Update)
  • CD- oder DVD-ROM-Laufwerk