1. Tag: Von Kan­der­steg nach Moneglia

Die Fahrt heu­te von Kan­der­steg nach Mone­glia hat bes­tens geklappt: Halb 11 haben wir den Zug mit der Bahn­ver­la­dung durch den Lötsch­berg nach Gop­pen­stein bekom­men. Von da aus über Brig und den Simplon.

Die Gan­ter­brü­cke ist gera­de wegen Repa­ra­tur­ar­bei­ten gesperrt, daher gibt’s eine kur­ze Umlei­tung über einen Teil der (ver­mut­lich) alten Passstraße.

Die Passhöhe des Simplon-Passes
Auf der Pass­hö­he des Simplon-Passes

Die Pass­hö­he ist wenig auf­re­gend, nicht ein­mal der über­di­men­sio­na­le Adler aus Stein. Vor allem die Gegend auf der ita­lie­ni­schen Sei­te hin­ter dem Sim­plon­pass erin­nert mich durch die Orts­na­men Var­zo und Tras­quera an den Kri­mi „Pro­jekt Win­ter­mond“, den ich vor ein paar Jah­ren gele­sen habe. Hin­ter Domo­dos­so­la wird die Staats­stra­ße 33 zur Auto­bahn A26, die an Mai­land vor­bei über Ales­sand­ria durch das Pie­mont an den ligu­ri­schen Appen­nin führt. Kei­ner­lei Staus und Pro­ble­me. Bereits vor Genua begin­nen sich die Tun­nel zu häu­fen, und um Genua her­um wird man – so scheint es – kreuz und quer geführt: Kurz geht es wie­der Rich­tung Mai­land, um dann nach zwei Kilo­me­tern wie­der Rich­tung Livor­no (Die Sprach­aus­ga­be vom Tom­Tom GO 720 meint, die Stadt „Livoh­no“ aus­spre­chen zu müs­sen) geführt zu werden.

Tunnel vor Moneglia in den Cinque Terre
Tun­nel vor Mone­glia in den Cin­que Terre

Anschlie­ßend wie­der Tun­nel, Meer­blick, Tun­nel, Meer­blick usw. In Ses­tri Levan­te run­ter von der Auto­bahn und kurz hin­ter Ses­tri begin­nen die klei­nen Tun­nel, die ich bereits 1984 ken­nen­ler­nen durf­te: Damals war ich mit mei­nen Eltern unter­wegs in der Gegen­rich­tung. Die Tun­nel waren damals noch stock­dun­kel, ohne jede Beleuch­tung, die auch heu­te noch spär­lich ist. Aber vor allem: Damals hin­gen an den Tun­nel­ein­gän­gen nur Schil­der mit Zif­fer­blät­tern, bei denen ein­zel­ne 5‑Mi­nu­ten-Seg­men­te grün waren. Als dum­me Land­ei­er kann­ten wir sowas nicht und fuh­ren ein­fach drauf­los in die Dun­kel­heit. Zum Glück kam uns damals nur ein Mofa­fah­rer ent­ge­gen, und das pass­te bei 1,80 Meter Brei­te an der engs­ten Stel­le gera­de noch so. Kei­ne Ahnung, wie das aus­ge­gan­gen wäre, wenn ein Auto gekom­men wäre. Heu­te gibt es zum Glück ein­deu­ti­ge Ampeln, die alle 20 Minu­ten grün sind.
Wir hat­ten heu­te also auch fast eine Vier­tel­stun­de Rot, und dann gings im Gän­se­marsch durch fast vier Tun­nel. Erst im Vier­ten kommt irgend­wann (das Navi war schon bei „Sie haben Ihren Ziel­ort erreicht.“) das Schild zum Cam­ping. Danach rechts ein Loch in der Tun­nel­wand (der Bei­trag mit dem Tun­nel­loch steht hier), also rechts raus, und schon ste­hen wir auf dem Cam­ping­platz Villag­gio Sme­ral­do. Ein freund­li­cher Herr weist uns einen pro­vi­so­ri­schen Park­platz an, damit wir zur Anmel­dung gehen kön­nen. Sara (genau, die hier), zeigt uns unse­ren Bun­ga­low, und wir räu­men unser Auto aus.
Der Cam­ping­platz ist wirk­lich schön gele­gen: direkt am Meer, steil abfal­lend auf Ter­ras­sen. Es sind haupt­säch­lich Bun­ga­lows, teils mit Wohn­wa­gen kom­bi­niert (sieht dann nach Dau­er­cam­pern aus), und eini­ge Wohn­mo­bi­le und Wohn­wa­gen. Ganz unten am Was­ser ein paar Plät­ze für Zel­te, wie bei den Wohn­wa­gen auf Schot­ter statt auf Gras.

Die Bungslows auf dem Campingplatz Villaggio SmeraldoDie Bun­ga­lows: sehr ein­fach und zweck­mä­ßig, man­ches schon arg ver­mackt. Ob wir mor­gen hei­ßes Was­ser zum Duschen bekom­men, wird sich erst zei­gen. Die ers­ten Ver­su­che, der Lei­tung sowas zu ent­lo­cken, stim­men nicht optimistisch.

Die Aussicht vom Bungalow auf Moneglia
Die Aus­sicht vom Bun­ga­low auf Moneglia

Aber die Aus­sicht ist klas­se, und die Piz­za im Cam­ping­platz­re­stau­rant ist ok. Mor­gen geht’s viel­leicht nach Mone­glia zum Markt.